Gründe dafür weniger Alkohol zu trinken

Viele Menschen trinken wöchentlich mehr als nur geringe Mengen Alkohol. In Deutschland liegt die empfohlene tägliche Höchstmenge für Frauen bei 12 Gramm Alkohol. Das entspricht laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) 0,3 Liter Bier oder einem Glas Wein. Bei Männern gelten 24 Gramm Alkohol als Grenze (ca. 0,6 Liter Bier oder gut 0,3 Liter Wein). Die DHS spricht dabei von einer „risikoarmen Schwellendosis“. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt, dass dauerhafter Alkoholkonsum alle Organe des Körpers schädigen kann und empfiehlt, an mindestens zwei Tagen in der Woche gar keinen Alkohol zu trinken.
Doch selbst geringe Mengen Alkohol zu konsumieren, kann laut einer Studie von 2017 negative Auswirkungen auf das Gehirn haben. Forscher der University of Oxford haben die Daten von 550 gesunden Männern und Frauen ausgewertet, die im Rahmen der sogenannten Whitehall Studies über den Zeitraum von 30 Jahren mehrfach, unter anderem hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit, untersucht worden waren. Die Probanden waren nicht alkoholabhängig und im Durchschnitt 43 Jahre alt. Für die Studie hatten sie angegeben, wie viel Alkohol sie wöchentlich konsumierten. Am Ende der Studie waren ihre Gehirne per Kernspintomografie untersucht worden.
Nachdem die Forscher andere Einflussfaktoren wie Alter, Rauchen, den sozioökonomischen Status und körperliche Aktivität aus den Analysen herausgerechnet hatten, ergab die Auswertung: wer mehr als 240 Gramm Alkohol pro Woche getrunken hatte, hatte das größte Risiko, dass sich die Nervenzellen im Hippocampus abbauen. Einer Gehirnregion, die für das Lang- und Kurzzeitgedächtnis, für Gefühle und für räumliche Orientierung entscheidend ist. Des Weiteren nahm ihre Sprachflüssigkeit ab.
Aber auch jene Probanden, die zwischen 116 und 168 Gramm Alkohol pro Woche getrunken hatten und somit per Definition "moderate Trinker" waren, wiesen Zeichen für einen Zellabbau im Hippocampus auf. Probanden die weniger als 56 Gramm Alkohol pro Woche getrunken hatte, profitierten im Vergleich zu ganz abstinenten Probanden nicht von ihrem Konsum. Die Forscher konnten also keinen protektiven Effekt messen. Somit wäre es hier eher eine Kosten/Nutzen Rechnung hinsichtlich sozialer und psychischer Faktoren, die jeder für sich selbst machen muss .
Die Autoren betonen, dass es sich bei ihrer Untersuchung lediglich um eine Beobachtungsstudie handelt. Ein kausaler Zusammenhang ist demnach noch nicht bewiesen. Der Neuropsychiater Killian Welch vom Royal Edinburgh Hospital schrieb in einem die Studie begleitenden Leitartikel, dass die Ergebnisse die Argumente stützen würden, dass ein Alkoholkonsum, den viele Menschen noch als normal ansehen, negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
Hier geht es zur Studie: https://www.bmj.com/content/357/bmj.j2353
Auch aus der Trainerperspektive ist von Alkohol abzuraten, denn der Konsum, vor allem größerer Mengen, beeinträchtigt das Training, den Schlaf und die Regeneration, belastet die Leber und schränkt die Entgiftung ein.
Wem diese negativen Auswirkungen auf den Schlaf und die „inneren“ Werte nicht ausreichen, der kann hier eine Bildergalerie betrachten, die sehr anschaulich die positiven Veränderungen von Menschen zeigen, die angefangen haben keinen Alkohol mehr trinken:
Vielleicht bewirken diese Informationen ja ein Umdenken, solltest du selbst (noch) zu hohe Mengen Alkohol konsumieren.