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Kann man zu viel schlafen?



Wer kennt es nicht: Endlich Wochenende! Für Kinderlose heißt das meistens: Endlich ausschlafen! Ohne nervigen Wecker solange im Bett liegen, bis die Augen von alleine aufgehen. Doch trotzdem kommt man nicht richtig aus dem Bett und hat das Gefühl das Mehr an Schlaf macht einen noch müder. Als ob der Körper nicht richtig wach wird, wenn wir neun, zehn oder gar zwölf Stunden geschlafen haben.

Wer im Durchschnitt lange schläft, wird laut großer Studien deutlich häufiger krank, entwickelt eher Rückenschmerzen, Depressionen, Herzleiden oder Diabetes. Sogar früher sterben sollen die Langschläfer. Doch häufig liegen solche Ergebnisse an der falschen Interpretation der - durchaus berechtigten - Studien.

Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass der Zusammenhang zwischen Krankheiten und Schlaf umgekehrt ist. Nicht der lange Schlaf macht krank, sondern die Krankheiten stören den Schlaf. Dies führt dazu, dass man länger im Bett bleibt, selbst wenn sie von ihrer Krankheit noch nichts ahnen. Am nächsten Morgen ist dann die Verdauung noch nicht beendet, man nicht auf die Toilette kann und man wird ständig krank wird, weil sich das Immunsystem nicht regenerieren kann. Konzentrationsschwierigkeiten sind ebenfalls ein Indiz für schlechten Schlaf, da die Regenerationsfähigkeit des Gehirns eingeschränkt ist.


Langes Schlafen kann also doch ein Warnzeichen sein, falls man auf einmal mehr Schlaf braucht als früher und sich trotzdem nicht ausgeruht fühlt.

Es gibt allerding auch eine andere Ursache, die die innere Uhr verstellen kann: langes Feiern! Wer erst im Morgengrauen ins Bett geht und dann bis mittags schläft, der simuliert für seinen Körper quasi einen Jetlag. Kein Wunder also, dass man sich danach schlapp fühlt. Nach einiger Zeit normalisiert sich das allerdings.


Die optimale Schlafdauer ist sehr individuell. Forscher fanden heraus, dass einige Menschen mit sieben Stunden Schlaf auskommen, aber dass auch zwölf Stunden Schlaf normal und gesund sein können. Warum es diese individuellen Unterschiede gibt, wurde bisher aber noch nicht enträtselt. Es ist wie mit der Körpergröße. Wenn der Durchschnittsmensch 1,75 m groß ist, gibt es trotzdem Menschen die deutlich kleiner oder größer sind. Das ist das Problem mit der Aussagekraft von Durchschnittswerten.

Grundsätzlich sollte man so lange schlafen, dass man sich danach fit fühlt. Viele Menschen schlafen jedoch, bedingt durch Arbeit, Partner und Familie, zu kurz und haben es verlernt ihrem eigenen Schlafrhythmus zu folgen und der Körper versucht dies durch längeres Schlafen am Wochenende zu kompensieren.


Fazit: Schlaf ist gut für den Körper, zu viel davon kann man nicht bekommen. Falls man nicht nur am Wochenende deutlich länger liegen bleibt als früher und sich trotzdem schlapp fühlt, kann eine Überprüfung der Schlafgewohnheiten durch einen Experten oder ein Arztbesuch jedoch sinnvoll sein.


Quellen:

https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/vol/163/pg/205

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2266277/pdf/aasm.30.10.1245.pdf

https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-018-5557-8

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